Beim letzten gemeinsamen Diner der Causses-Reise 2017 gibt Andy bekannt, dass dies die letzte Fahrt gewesen ist. Foto Christoph Schindler.

 

38 Jahre Richter-Reisen – das Ende einer Ära

 

38 Jahre „geologisch/paläontologische Studienreisen“, „Fossiliensammeln im Kreise Gleichgesinnter“ sind seit der allerersten Gruppen-Reise unter der Leitung von A. E. Richter vergangen.


Die erste Fahrt führte 1979 nach Südfrankreich wie auch die letzte Richter-Reise im Mai 2017.

Tafel 1:  Die erste Gruppen-Reise 1979 nach Südfrankreich hier in Schwarz/Weiß-Bildern dargestellt und daneben Digital-Fotos von unserer Fahrt im Mai 2017.


Wer je mit Richter-Reisen unterwegs war, kannte das procedere am letzten Abend einer jeden Exkursion: Dann nämlich gab es die „Veteranen-Ehrung“ – ein Dankeschön an Reiseteilnehmer, die zum dritten, fünften oder gar zehnten Male mit uns unterwegs waren.

Tafel 2:  Bilder von Veteranen-Ehrungen, bei denen die drei-, fünf- oder gar zehnmalige Teilnahme an einer Richter-Reise mit Urkunde und Ehrenammonit belohnt wurde.

Schon früh hatte Andy die Idee, solch Treue nicht unbemerkt vorübergehen zu lassen. Er ließ deshalb vom befreundeten Gold- und Silberschmiede-Meister Gottfried Schwarz extra zu diesen Gelegenheiten einen kleinen Causses-Ammoniten (Catulloceras dumortieri) in Tombak, Silber und Gold gießen. (Die Idee, es könnte mal jemand öfter als zehnmal mit fahren, kam uns anfangs gar nicht in den Sinn!)

Abbildung 1:  Ehrenammoniten aus Tombak, Silber oder Gold, verliehen an Teilnehmer, die drei-, fünf- oder zehnmal an einer Richter-Reise teilgenommen hatten. Das Original dieses Catulloceras dumortieri, nach dem Gottfried Schwarz exklusiv für Richter-Reisen die Ammoniten-Abgüsse anfertigte, stammt natürlich aus den Grands Causses.

Zum Zehnmaligen gab es außerdem eine Hand-gezeichnete "personalisierte" Urkunde, auf der die zehn gemeinsamen Reiseziele aufgelistet waren.


Nach 38 Jahren und insgesamt rund 140 Reisen unter Andys Leitung finde ich es nicht mehr als recht und billig, auch ihm eine Urkunde zu verleihen. Jedes Blättchen im Lorbeerkranz steht für eine Reise unter seiner Leitung, die ich in chronologischer Reihenfolge aufgelistet habe – hoffentlich habe ich nichts vergessen.

Abbildung 2:  Die Urkunde für einen, der ALLE Richter-Reisen mitgemacht hat - Andys Ehren-Urkunde als Dank für die minutiöse Planung, die perfekte Organisation, die fachkundige Leitung und die ansteckende Begeisterung, mit der er alle Exkursionen durchgeführt hat.

Gegliedert nach Exkursionsjahren waren das die Richter-Reisen der vergangenen 38 Jahre unter der Leitung von
Andreas E. Richter:

1979: Südfrankreich zwei Fahrten;
1980: Südfrankreich, Pariser Becken, Haute Provence;
1981: Südfrankreich, Calvados, Pariser Becken, Franken;
1982: Calvados, Westfrankreich, Haute Provence, Franken;
1983: Südfrankreich, Calvados, Pariser Becken, Franken, Westfrankreich, Schweiz;
1984: Südfrankreich, Westfrankreich, Calvados, Franken, Pariser Becken, Haute Provence;
1985: Italien, Franken, Calvados, Westfrankreich, Schweiz;
1986: Calvados, Pariser Becken, Westfrankreich, Italien, Franken;
1987: Südfrankreich, Calvados, Italien, Westfrankreich;
1988: Spanien, Italien, Südfrankreich, Pariser Becken, Westfrankreich;
1989: Spanien, Calvados, Tschechien, Präparations-Seminar;
1990: Spanien, Italien, Westfrankreich, Präparations-Seminar;
1991: Südfrankreich, Spanien, Calvados, Eifel, Präparations-Seminar;
1992: Spanien, Italien, Paris/Ardennen, Westfrankreich;
1993: Spanien, Elsass, Calvados, Präparations-Seminar;
1994: Südfrankreich, Italien, Eifel, Westfrankreich;
1995: Spanien, Calvados & Boulonnais, Franken;
1996: Spanien, Italien, England, Präparations-Seminar;
1997: Südfrankreich, Spanien, Westfrankreich;
1998: England, Calvados, Franken, Mikro-Seminar, Sachsen &Thüringen;
1999: Sachsen & Thüringen, Italien, Tschechien;
2000: Südfrankreich, Franken, Mikro-Seminar, Westfrankreich;
2001: Ardennen/Elsass, Polen;
2002: Südfrankreich, Italien, Westfrankreich;
2003: England, Calvados;
2004: Spanien, Präparations-Seminar, Franken, Westfrankreich;
2005: Franken, Molasse, Mikro-Seminar;
2006: Spanien, Muschelkalk, Plattenkalk, Präparations-Seminar, Franken;
2007: Franken, Westfrankreich;
2008: Calvados, Mikro-Seminar;
2009: Südfrankreich, Campan bei Hannover, Schwaben, Franken;
2010: Campan bei Hannover, Franken, Muschelkalk, Schwäbische Alb & Ries;
2011: Calvados, Campan bei Hannover, Mikro-Seminar, Franken, Ries;
2012: Südfrankreich, Franken;
2013:  Seminar Fossilfotografie, Mikro-Seminar; Franken, Westfrankreich;
2014: Calvados, Campan bei Hannover, Präparations-Seminar;
2015: Südfrankreich, Franken;
2016: Westfrankreich;
2017: Südfrankreich.

Die ersten beiden Reisen unter Andys Reiseleitung, die nahtlos ineinander übergingen (der eine Bus fuhr morgens ab, der zweite kam nachmittags in Nîmes an), führten wie nun auch die letzte Reise in seine/unsere absolute Lieblings-Landschaft, in die Grands Causses in Südfrankreich.

Den Namen Causses erhielten diese kargen Hochflächen am Südrand des Massif Central vom französischen Wort
Chaux = Kalk. Kalkhochflächen also mit spärlicher Vegetation, bizarren Karstfelsen, Wacholder, Buchsbaum, graugrünen Wiesen und knorrigen Steineichenwäldern.


Wie bunt, Fund- und Erlebnis-reich die einzelnen Fahrten waren, mögen die jetzt folgenden Bildtafeln verdeutlichen.

Tafel 3:  Siebzehnmal „Südfrankreich“, die erste und auch die letzte Richter-Reise führte in Andys liebstes Reisegebiet.


Der „Frankenjura“ liegt für uns praktisch vor der Haustüre, kein Wunder also, dass er mit Südfrankreich gleichzieht!

Wir hatten für all unsere Franken-Exkursionen Berching in der Oberpfalz als Standquartier gewählt. Die ersten Jahre logierten wir in der „Post“ in Berching, wo wir uns sehr wohl gefühlt haben. Nach dem Tod von Frau Koller, der Besitzerin des Hotels siedelten wir um in den Gasthof Dallmayr am oberen Markt: Gemütliche Zimmer, Super-Essen, herzliche Aufnahme und Bedienung waren uns dort während all unserer Besuche sicher.

„Lokal-Größen“ wie Helmut Lehmann, Victor Schlampp, Jürgen Schwarz, Klaus P. Weiß, Siegfried Wiescholek und Walther F. Zenske haben uns während der Exkursionen in „ihr“ Frankenland besucht, begleitet und mit Tipps zum Gelingen beigetragen.

Tafel 4:  Siebzehnmal Frankenjura mit Standort Berching und Exkursionen ins schöne Frankenland zu Steinbrüchen im Weißjura und Braunjura und in Tongruben im Schwarzjura.


Lange Jahre galt das Calvados im Norden Frankreichs als Dorado für Fossiliensammler. Manchmal haben wir in „meditativer“ Stimmung – böse Zungen nennen das waagrechten Regen - am Meer gesammelt, vor der einzigartigen Kliffküste oder auf Feldern und in ergiebigen Steinbrüchen im Landesinneren.

Tafel 5:  Sechzehnmal Calvados– Sammeln am Meer, manchmal in „meditativer“ Stimmung (man könnte auch sagen: Bei schwierigen Witterungsverhältnissen…) vor einer ganz einzigartigen Kliffküste meist in unmittelbarer Meeresnähe.


Die Reisen nach Westfrankreich waren immer etwas besonderes. Fahrten für unsere „hardrocker“, die gerne mal mit Fäustel oder noch schwererem Gerät sammeln ebenso wie für „Staubsaugertypen“ in den Sandgruben – ergiebig wie kaum eine andere Fahrt konnte hier „Masse“ gemacht werden.

Tafel 6:  Sechzehnmal „West-Frankreich“ – mehr als jede andere RR erfuhr diese Reise Änderungen! Sei es in der Wahl der Standorte (Libourne, Châtellerault, Soulac-sur-Mer) oder auch in der Orientierung der Sammlungs-Scherpunkte. IMMER dabei waren natürlich die Mitteljura-Kalke des Seuil du Poitou, die eozänen Igel in den Weinbergen des Médoc oder verschiedene Kreide-Fundorte. Eine Ergebnis- und Erlebnis-reiche Fahrt.


Zwei Fahrten, die uns ebenfalls ganz besonders am Herzen lagen, waren die Reisen nach Italien und Spanien!

Die erste Italien-Reise wurde sozusagen „unter der Hand“ ausgeschrieben – und war wie erwartet nach kurzer Zeit ausgebucht! Leider gibt es aus diesen Zeiten keine Digitalbilder, deshalb musste ich auf Dias zurückgreifen.

Bei allen elf Italien-Reisen wurden wir begleitet von unserem Dolmetscher und „Impressario“ Mario Nobile. Er hat uns seine Heimat in beispielhafter Weise nahe gebracht – und jeden Mittag für uns gekocht!!! Das waren herrliche, sonnendurchflutete Tage, egal ob in der Toscana oder der Emilia Romana.

Tafel 7:  Elfmal „Italien“ – dank Mario die einzige Richter-Reise mit Vollpension und täglich warmem Mittagessen, serviert direkt an der Fundstelle.


Ebenso oft waren wir in Spanien.

Ein echtes Kontrastprogramm zum grimmigen Vorfrühling bei uns in Deutschland: Sonne, Wärme, südliches Flair, Palmen, Orangen – ein wenig erreichbare Exotik! Das Sammeln war ergiebig und hat Freude gemacht, die Exkursionsgebiete wechselten im Laufe der Jahre, Schwerpunkte waren das Pliozän in Almería und die Kreide rund um Morella mit „zwischengeschalteten“ Jura-Aufschlüssen. Unsere Dolmetscher bemühten sich redlich, uns das „Röcheln“ bei der spanischen Aussprache beizubringen und spanische Freunde führten uns zu besonders lohnenden Aufschlüssen

Tafel 8:  Elfmal Spanien – Sonne, Wärme, Orangen und Palmen statt des regnerisch nasskalten Vorfrühlings in Deutschland. Hin und wieder haben uns spanische Freunde – allen voran Manolo Saura – begleitet und uns Fundorttipps gegeben.


Einen ganz besonderen Stellenwert während all der Jahre hatten unsere Seminare – stets abgehalten in Berching, wo uns die jeweiligen Hoteliers mit großem Verständnis für unsere „Spinnereien“ Raum, Wasser und Elektrik für all unsere Unternehmungen (und Ferkeleien) zur Verfügung stellten.

Die ersten derartigen Veranstaltungen waren vergleichbar mit dem Vorlesungsbetrieb an einer Uni mit Wahl der besuchten Veranstaltungen aus einem Parallel-Programm. Die letzte Veranstaltung war familiärer – „Präparieren zusammen mit Freunden“ könnte man sagen.

Tafel 9:  Acht Seminare rund ums Fossil. Von der Präparation über die Bestimmung haben wir alles gelernt/gezeigt, was man dazu wissen muss. An einer Unzahl „Präparations-Rohlinge“ konnte man unter fachkundiger Anleitung sein Mütchen kühlen.


Die ersten Fahrten ins Pariser-Becken reichen in die Anfangszeiten der Reisen zurück.

In schier unglaublicher Fülle konnten in der Gegend um Daméry damals eozäne Mollusken gesammelt werden. Paris mit Tour Eiffel, Notre Dame, Sacre Coeur und ein Besuch im Jardin des Plantes standen natürlich mit auf dem Programm. Schade, dass im Laufe der Jahre ein Fundort um den anderen unergiebig oder unbegehbar wurde!

Tafel 10:  Siebenmal Pariser-Becken - Mollusken satt, sozusagen!


Unter den „Wiederholungstätern“ bleibt noch das Mikro-Seminar zu erwähnen, das Andy immer ganz besonders am Herzen lag. Meist in kleinem bis sehr kleinem Kreis lasen wir während dieser Tage gemeinsam zahlreiche Fossilproben aus, lernten Klein- und Kleinstlebewesen kennen und zuordnen, fertigten Präparate an – die Zeit war jedes Mal viel zu schnell vorbei!

Tafel 11:  Sechsmal Mikroskopieren zusammen mit Gleichgesinnten.


Weit zurück liegen unsere Fahrten in die gewaltige Landschaft der Haute Provence. Schroffe Felsen, tief eingeschnittene Schluchten, „Bilderbuch-Faltungen“, Fossilien aus Jura- und Kreideschichten machten die Fahrten dorthin attraktiv.

Tafel 12: Uralt-Bilder von unseren Fahrten in die Haute Provence mit Standort Castellane.


Das europäische Festland haben wir in all den Jahren nur dreimal verlassen - während unserer Fahrten nach Großbritannien. Vor allem die Dorset-Küste hat uns gefallen, aber auch die verwunschenen einsamen Hochmoor-Landschaften in Wales, wo uns unsere Freunde Pete und Brian zu einer sehr ergiebigen Trilobiten-Fundstelle begleiteten.

Tafel 13:  Jenseits des Kanals… Drei Exkursionen führten uns nach England.


Eine relativ neue Veranstaltung dagegen war das Foto-Seminar. Während dieser Veranstaltung wurde besprochen und geübt, wie man ein Objekt perfekt ausleuchtet – und welche Möglichkeiten die anschließende Bildbearbeitung bietet, um ein schönes Fossil wirklich perfekt darzustellen. Schöne Fossilien haben wir ja alle, die wir auch gerne einmal Sammlerfreunden zeigen (nach dem Motto: „Mein Cidaris, mein Encrinus, meine Parkinsonia…“) ein Foto sollte da das Fossil von seiner besten Seite zeigen in jeder Hinsicht optimal präsentiert.

Tafel 14:  Das Fotoseminar - Unsere ganze Aufmerksamkeit gilt der optimalen Darstellung unserer Fossilien. Vieles kann bei einer ans Fotografieren anschließenden Bildbearbeitung noch herausgearbeitet werden.


Weil digitales Foto-Material von Fahrten in die Schweiz, in die Tschechei, Eifel, Elsass, Sachsen, Ries, Polen und den Plattenkalk fehlen, sollen nur noch drei Reiseziele stellvertretend für alle übrigen Richter-Reisen stehen:

Tafel 15:  In Höver und Miesburg haben wir uns beim Seeigel-Sammeln mitunter echt „dicke Füße“ geholt…

Tafel 16:  Schon aus der Literatur bekannte Fossilfundstellen gibt es natürlich auch in Schwaben. Wir besuchten auf unserer Exkursion Dotternhausen, Geisingen und den Plettenberg.

Tafel 17:  Im Muschelkalk zu sammeln ist gar nicht so einfach! Trotzdem wurden gute Funde gemacht auf unseren Exkursionen.


Aber – um es ganz klar zu sagen - wenn Andy bei den Südfrankreich-Fahrten übers Mikrofon erzählte von Land und Leuten, von kulinarischen Besonderheiten oder endemischer Flora, vom Brauchtum oder den kleinen Ortschaften, die man auf dem Weg zu den Fundstellen passierte, so konnte man mehr als bei jeder anderen Fahrt in jedem Wort seine Liebe zu dieser Landschaft spüren.


Meine allererste „Fossil-Bekanntschaft“ war ein wunderschön irisierendes Hildoceras aus den Grands Causses, das mir Andy nach nur dreiwöchiger Bekanntschaft schenkte. Meine erste selbst-begangene Fossilfundstelle war Sainte Hélène – in den Causses natürlich.

Tafel 18:  Das ist meiner – so schön wie der ist keiner! Mein erstes eigenes Fossil – ein Geschenk von Andy, das er mit seinen eigenen kleinen Händchen in den Causses gesammelt hatte. Es ist ein Hildoceras bifrons, 2 Zentimeter groß.

Tafel 19:  Auch die erste gemeinsame private Fahrt sah uns im April 1976 in den Causses, wo ich mich redlich bemüht habe, selber auch so ein schönes Hildoceras zu finden.


Kaum einen Ammoniten aus den Badlands der Grands Causses konnte man ihm zeigen, den er nicht sofort benennen konnte [wobei Andy nicht behauptete, dass die Bestimmung absolut richtig sein müsse...].

Tafel 20:  Nach dem Sammeln werden am Bus die besten Funde präsentiert. Andy begutachtet die Fundstücke und kann die meisten davon auch auf Anhieb benennen.

Die meisten Lokalitäten hier in den Causses wie auch an all den anderen Reisezielen hatte Andy selbst recherchiert, erwandert, selbst entdeckt. Aber anders als beim Großteil der Fossiliensammler war es ihm immer ein großes Anliegen, sein Wissen, seine Entdeckungen und eben auch seine Fundstellen an andere weiter zu geben.


Eine Sonderleistung bei allen Richter-Reisen waren die umfangreichen Exkursions-Unterlagen, die im Laufe von fast 40 Jahren schon Buch-Charakter angenommen hatten. Reich bebildert enthielten sie Wissenswertes nicht nur über Geologie, Schichten und deren Fossilinhalt, sondern auch breit gefächerte Informationen zur jeweils bereisten Region.

Abbildung 3:  Die Exkursionsunterlagen enthielten alles Wissenswerte zu den Landschaften, Sehenswürdigkeiten, zu Geologie und natürlich auch zum Fossil-Inhalt der besuchten Gegend. Oft waren das richtig schwere, reich bebilderte Wälzer!


Viele Mitreisende haben ein- und dieselbe Reise mehrmals bis sehr oft gemacht – Andys Konzept kann also nicht ganz falsch gewesen sein.

Durch eine generalstabsmäßige Vorplanung des Tagesablaufes wurden „Leerlauf-Zeiten“ zwischen den besuchten Aufschlüssen vermieden. Die Kontaktpflege zu Wissenschaftlern, Sammlern, und Grundbesitzern vor Ort ermöglichte und legalisierte unsere Begehungen - man konnte ruhigen Gewissens sammeln und war gewiss, die Funde auch mit nach Hause nehmen zu dürfen.

Die Auswahl der Hotels und Gasthäuser erfolgte stets unter Berücksichtigung eines reibungslosen Ablaufes und auch im Hinblick auf ein möglichst authentisches „Lokalkolorit“, gutes regional-typisches Essen und ein gemütliches Ambiente.

So waren dann zehnmalige Richter-Reisen-Teilnahmen bei vielen Teilnehmern noch lange nicht genug!

Ralf Krauses dreißigste Fahrt war die letzte Richter-Reise in die Causses im Jahr 2017.

Abbildungen 4 und 5:  Andy bedankt sich bei Ralf Krause für 30 Reiseteilnahmen mit einem Aeger tipularius aus den Solnhofener Schichten.


Im Laufe der vergangenen 38 Jahre sind viele Bekanntschaften zu Freundschaften geworden.

Es war schön, gemeinsam unterwegs zu sein und miteinander zu sammeln.

Fast schon familiär war die Stimmung während der Exkursionen – alle logistischen und organisatorischen Anstrengungen und Aufwendungen blieben stets unbemerkt im Hintergrund.

Nach 38 Jahren soll jetzt Schluss sein: Andy tauscht den Vorschlaghammer gegen den Spazierstock.

Für mich ist es leichter als für viele unserer Freunde, gemeinsam mit Andy einen Schlussstrich unter die „Richter-Reisen-Ära“ zu ziehen – ich kann ja auch in Zukunft sämtliche Reisen unter Andys Leitung pauschal schon im Voraus buchen.

Aber bedanken will ich mich trotzdem für die vergangenen Reisen mit Dir zusammen – es waren schöne, erfüllte Jahre. Durch Dich hab ich die Fossilien und das Fossiliensammeln lieben gelernt.

Fotos Gabo und A.E.R., wenn nicht anders angegeben.


Liebe Freunde, liebe Reisegäste, meine sehr verehrten Damen und Herren!

(Das war immer die Einleitung zur Begrüßung bei unseren Fahrten.)

Wir danken ganz herzlich allen, die sich zum Ende unserer Reise-Veranstaltungen äußerten und uns mit ihren freundlichen Worten den Abschied ein wenig erleichterten. Wir sehen, dass wir es gut gemacht haben und dass unsere Veranstaltungen gut aufgenommen wurden und nicht nur als Studien-Veranstaltungen oder Sammel-Gelegenheiten gewertet wurden, sondern wohl auch als eine Art gesellschaftliches Erlebnis - wir alle fühlten uns wohl im Kreise Gleichgesinnter.

Wir danken nochmals all unseren Freunden für ihre Treue und ihre so angenehme Gesellschaft – wir hatten viele schöne Tage zusammen!

Stellvertretend für vielfältige Mitteilungen zum Aufhören publizieren wir hier den Text von vier eMails:


Lieber Andy,

mit großer Wehmut habe ich heute im Leitfossil.de gesehen, dass eine Institution ein Ende finden muss. In Gedanken, war ich immer mit Euch dank Eurer fabelhaften Berichte unterwegs und die wenigen Reisen, die wir mitmachen konnten, sind unvergesslich und ein Brunnen intensiver und großartiger Erinnerungen… danke vielmals noch für die schönen und anregenden Stunden, die wir mit Euch verbringen konnten!

Ich kann Dir die Abschiedssituation gut nachfühlen, man feiert mit zunehmendem Alter immer wieder kleine und größere Abschiede. Bei mir war es das Alpinschifahren und das Fliegen im Vorjahr und schon sehr viel früher das Klettern, na ja und zur Zeit werden die früher so großzügigen Bergfahrten auch immer kürzer. Aber, Blick nach vorne — und so wünschen wir Dir für Deinen Reiseunternehmersruhestand alles erdenklich Angenehme und mancherlei erfüllende Beschäftigungen.

In fester Verbundenheit grüßen Euch Rotraud und Heinz Falk


Unter dem Betreff: „Das muss ich Euch unbedingt sagen…“.

Hallo Andy und Gabo,

...mit viel Wehmut habe ich von Eurem Entschluss gelesen, keine Fossil-Reisen mehr durchzuführen. Ich habe es schon länger befürchtet, dass dieser Tag mal kommen würde. Nun ist er da, ich kann es natürlich auch nachvollziehen, aber ich bin sehr traurig und glücklich zugleich. Glücklich an zwei Reisen in Frankreich mit Euch dabei gewesen zu sein, Tolles erlebt und Eure unachnahmliche liebevolle Leitung genießen zu können. Traurig darüber, das es leider keine "Fortsetzungen" mehr geben wird.

Ich will wirklich nicht übertreiben, aber für mich gab es nichts Schöneres und Bleibendes, als dabei gewesen zu sein. Ihr beide seid und bleibt einfach einzigartig in jeder Hinsicht!! Dafür noch mal vielen Dank!

"Wenigstens" das Leitfossil bleibt mir erhalten und ist ein ständiger Garant für reichhaltige Informationen... so bin ich ein wenig mit der Welt versöhnt…

Mit herzlichen Grüßen, Uwe Kunze aus Dresden


Hallo Andy,

Deine Mitteilung, dass Du keine Exkursionen mehr durchführst, hat mich sehr bedrückt. Bin sehr, sehr gerne mit Dir gefahren. War immer schön. Für mich persönlich immer Urlaub pur. ( Mehr Urlaub als mit der Familie.) Nette Leute, gute Stimmung und Laune, viele Informationen zu Land und Leuten, gutes Essen und eine sehr angenehme Reiseleitung.

Selbst wenn die Fundstellen mal Funde erbrachten, die nicht so in mein Beuteschema gepasst haben, gab es genug andere Möglichkeiten, sich zu entspannen. Ich ärgere mich doch sehr, dass es dieses Jahr nicht geklappt hat bei mir mit der Mitfahrt. Wäre sehr gerne auch nochmal mit Dir die Westfrankreich-Tour gefahren. War die schönste Reise mit Dir.

Musste dies einfach nochmal loswerden. Bin sonst nicht so sehr der Typ für große Reden. Viele Grüße an Dich und Gabo, Axel


Lieber Andy, liebe Gabo,

die Nachricht, dass keine " Richter- Reisen " mehr stattfinden, hat uns schon arg getroffen. Für 2018 hatten wir "Westfrankreich" schon fest eingeplant.

Wir möchten uns an dieser Stelle sehr herzlich bedanken für die schöne Zeit, die wir auf diesen wunderbaren Reisen mit Euch verbringen durften. Gelernt haben wir sehr viel und erst mal begriffen, wie man sammelt, präpariert und klassifiziert.

Die Skripten dazu waren wirklich vorzüglich und wurden immer (!) von uns durchgearbeitet, sind und bleiben eine echte Hilfe.

Das Präparationsseminar 2014 bleibt als absolutes Highlight in der Erinnerung!

Wir bedauern wirklich sehr, dass wir erst so spät und nur durch Zufall auf Euer tolles Reiseangebot aufmerksam geworden sind, da haben wir wirklich etwas verpasst.

Ihr habt Euch bei der Vorbereitung und Durchführung der Reisen sehr in´s Zeug gelegt, damit alles reibungslos klappt. Und das hat es ja auch auf allen Reisen, bei denen wir dabei sein durften. Wir hatten nie etwas auszusetzen! Aber die Würdigung für Euch kam manchmal zu kurz, weil man zu sehr mit sich selbst beschäftigt war.

Es gäbe noch viel zum Thema zu sagen, aber an dieser Stelle vor allem: Danke für die Lehre; danke für tolle Reisen; danke, dass wir solch liebenswürdigen Menschen wie Euch kennen lernen durften!

Haltet Euch wacker!

Eckehart und Thea Schäfer

 

 



 

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