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Gero Moosleitner (24. April 1940 bis 9. Oktober 2022) Von Andreas E. Richter, Augsburg (15. Oktober 2022).
Die Traueranzeige Gero Moosleitners.
Gero Moosleitner auf einem Porträtbild. Foto Moosleitner. Heute erfuhren wir vom Tod von Gero Moosleitner. Wir wussten von ihm, dass es nicht gut bestellt war mit seiner Gesundheit, aber wir hofften mit ihm, dass er gewinnen würde und noch eine gute Weile bei uns bleiben dürfte. Gero Moosleitner war ein offener, freundlicher und ungewöhnlich geradliniger Mensch mit großem Wissen und der Fähigkeit zu Weitergabe und Vermittlung. Große Liebe verband ihn mit seiner Frau Eva Maria, die ihn bei all seinen Exkursionen begleitete und die er 2015 verlor. Er war ein Vielreisender mit Bevorzugung der Provence und auch der Grands Causses, wo er oftmals zusammen mit seiner Frau war. Sie fuhren und wohnten in einem VW-Bus, um die Natur unmittelbar zu erleben. Unterwegs betrieb er Geologie und sammelte Fossilien. Er war aber natürlich auch in der Heimat einschlägig tätig und studierte z.B. die Adneter Geologie und die dortigen Fossilien, war im Salzburger Land und weiter unterwegs und kannte alle Sammler im Umkreis. Zu den Fossilien kam er wohl über die Meeresbiologie, die er langjährig intensiv betrieb. Gero zuhause an einem Tisch mit einer großen ungewöhnlich schönen Platte aus dem Adneter Korallenkalk. Juli 2012.
Am Arbeitstisch vor seinem Mac. Er betrieb auch gerne Farb- und Strukturspiele. Er war in den Kreisen der Fossiliensammler und auch der Geowissenschaftler weithin bekannt und hoch geschätzt. Ihn freuten auch (oder vor allem?) die kleinen Sachen. Er war nicht darauf aus, große „Prunkstücke“ zu sammeln, um damit zu renommieren. Er konnte stundenlang am Binokular sitzen und mit Begeisterung Klein- und Mikrofossilien auslesen. Ich zeige als Beispiel eine aufregende Fauna aus der Unterkreide von Carniol in der Provence, die auch als Bildhintergrund auf Geros Traueranzeige verwendet wurde. Ein Zeichen für Fleiß und Ausdauer mit viel Freude: Klein- und Mikrofossilien aus dem Apt (Unterkreide) von Carniol im Département Vaucluse, ein Fundort, den Gero sehr mochte und den er immer wieder aufsuchte. Er arbeitete eng zusammen mit Wissenschaftlern, denen er Material überließ, die ihm andererseits bei Bestimmung und Deutung seiner problematischen Fundstücke oder mit sonstigen Informationen halfen. Seine vielfältigen Neufunde und Entdeckungen gab er bereitwillig weiter. Eine ganze Anzahl von Arten wurden nach Gero Moosleitner benannt, z.B. Costatomphalus moosleitneri GRÜNDEL, 2013, Pyrgopolon moosleitneri JAEGER, 2010, Comatulina moosleitneri JAEGER, 2010… Er war ein ausgezeichneter und auch experimentierfreudiger Fotograf und Autor vieler Artikel in „Fossilien“ und im „Leitfossil.de“. Im Jahre 2002 erschien sein Buch „Fossiliensammeln in Südfrankreich“, das in Sammlerkreisen sehr beliebt war, 2004 folgte sein Buch über „Fossilien sammeln im Salzburger Land“. Bei Richters und bei den „Fossilienfreunden Augsburg“, bei denen er einen beeindruckenden und anregenden Vortrag über die „Fossilien im Salzburger Tennengau“ hielt. Fotos April 2019.
Sein Verlust schmerzt uns tief und wird eine große Lücke hinterlassen. Wir werden oft an ihn denken.
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