30. September 2013:

50 Jahre Victor Schlampp!

 

Lieber Victor!

Zu Deinem fünfzigsten Geburtstag schicken wir Dir die allerherzlichsten Glückwünsche!

Wir schätzen, bewundern und ehren Dich, und dies nicht nur als Weißjura-Ammoniten-Kenner, sondern auch ganz schlicht und einfach als Mensch und Freund, mit dem wir manche schöne Stunde verbringen durften!

Wir wünschen Dir für Deinen weiteren Lebensweg alles Gute -
alles soll so sein, wie Du es Dir wünschst!

Herzliche Grüße von Gabo, Melly und Andy!

 


Die im Folgenden gezeigten Bilder stehen nicht unbedingt in korrekter chronologischer Reihenfolge.


Aus dem Bub ist ein gestandener Mann geworden. Redakteur ist sein Beruf und Ammoniten sind die Profession, Beweglichkeit, rasche Aktionen und schnelle Entscheidungen sind seine Art, scharfe Beobachtung und kritisches Denken seine Begabungen.

Ich habe nur wenige Menschen kennen gelernt, die so geradlinig denken und rund heraus sagen, was Sache ist. Diplomatie ist nicht seine Sache, wenn er von etwas überzeugt ist, Kompromisse liegen ihm nicht. Er ist unglaublich begeisterungsfähig – wenn er mal Feuer gefangen hat, kann man ihn kaum mehr beruhigen.
Und er ist ein guter Freund, sehr loyal, immer freundlich und hilfsbereit. Er kann aber auch grantig sein, mitunter auch zu Unrecht. Er ist halt ein Mensch wie wir anderen auch.

In Gesellschaft erfreut er mit gescheiten Gesprächen, flinken und witzigen Kommentaren – man kann stundenlang mit ihm reden, ohne sich zu langweilen, und man kann viel lachen mit ihm (und das kann man nicht von so sehr vielen Menschen sagen). Wobei, allerdings, die Sache für einen Nicht-Ammoniten-Freund auf Dauer etwas beschwerlich werden könnte. Als er früher - als Junge - zu uns zu Besuch kam, sprudelten die Ammoniten-Namen schon an der Gartentüre aus ihm heraus.

Wir wollen seinen bisherigen Lebensweg ansehen und versuchen, uns ein einigermaßen umfassendes Bild zumindest vom Ammoniten-Victor zu machen. Schauen wir uns also mal die Chronologie von Victor an, vom Prävictorium bis zum rezenten Schlamppium.

Mutti und Vater: Vater ist Redakteur, also ist Victor von dieser Seite her vorbelastet. Franziska ist Hausfrau und hat eine Neigung zur Natur und wohl ganz konkret auch zu den Versteinerungen, die sie später auf Victor überträgt. Also auch hier ist er vorbelastet - der Bub hat es leicht gehabt.

Am 30. September 1963 wurde Victor geboren, in Regensburg/Niederbayern. Eltern und Kind wohnten in einem vorerst noch wenig bekannten Marktort namens Lappersdorf in der Region Regensburg. Victor erhöhte die Einwohnerzahl um ca. 0,6 pro/Mille, was ja auch schon ein Verdienst war. Der Ort wird in späteren Jahren bekannt werden als ehemaliger Wohnort des Weißjura-Ammoniten-Forschers Victor Schlampp und am ehemaligen Wohnhaus wird eine Gedenktafel angebracht werden:

Abbildung 2:  So könnte eine Gedenktafel an Victors Wohnhaus in Lappersdorf aussehen: „Hier wohnte von 1963 bis 1976 der bekannte Malm-Ammoniten-Forscher Victor Schlampp. Er kennt alle ihre Namen!“

Einen ganz wesentlichen Anteil an der Zuneigung zu den Versteinerungen trägt Victors Mutter, förmlich „Mutti“ genannt, öfters aber als „Wuschel“ bezeichnet, was sie schon vom Namen her sympathisch macht, was man nach dem Kennenlernen dann uneingeschränkt bestätigen kann. Sie heißt Franziska Schlampp, was noch von Bedeutung sein wird – siehe unten.

Victors Vater Adolf war nur bedingt fördernd tätig, aber er beobachtete des Sohnes Steckenpferd und seine zunehmende Begeisterung an den Ammoniten mit wohlwollender Toleranz und gewiss zunehmendem Stolz. Er fuhr auch das eine oder andere Mal mit zum Sammeln, zeichnete sich dabei allerdings nicht unbedingt durch große Effizienz aus. Er klopfte aber immerhin manchen Ammoniten aus dem Gestein, bis Victor es selbst besser konnte.

Victor besuchte die Grundschule in Regensburg. Seine allerersten Fossilfunde machte er auf Feldern gegenüber des Wohnhauses in Lappersdorf: Hässliche grüne Muscheln aus dem Regensburger Grünsandstein (Oberkreide; Cenoman) – aber sie waren wohl nicht hässlich genug – er war begeistert!

Im Jahre 1976 zog die Familie in ein neugebautes Haus in Wulfertshausen. Das ist ein kleiner Ort, unweit von Friedberg und Augsburg. Er liegt auch ziemlich ungünstig für Weißjura-Ammoniten... In Friedberg besucht Victor nun das Gymnasium, mit wechselndem Erfolg, gekrönt vom Abitur.

1974 kamen – endlich! - Ammoniten ins Spiel. In einem alten Steinbruch bei Kraftsbuch entdeckte Victor ammonitenreiches Weißjura-Gestein, und da wurde fleißig geklopft! Mutter Schlampp half von Anfang an mit, sie musste ja auch fahren. Hier wurden die ersten Ammoniten geborgen, und erfreulicherweise hat Victor den ersten einigermaßen kompletten Ammoniten-Fund aufbewahrt und gekennzeichnet – das Stück stammt aus dem Jahr 1974. Den Ammoniten musste sein Vater aufklopfen, weil Victor Angst hatte, ihn zu zerstören. Erfreulicherweise trennten Ammonit und Gestein ganz wunderbar (was sicher auch für Vater Schlampp ein Erfolgs-Erlebnis war).

Abbildung 3:  Victors erster kompletter Ammonit: Ein Ataxioceras sp., Weißjura gamma 1 (vermutlich obere Platynota -Zone). Aus dem alten Steinbruch bei Kraftsbuch. Durchmesser 7,4 Zentimeter.
Foto Victor Schlampp.

Victor ist seit seiner Kindheit überzeugtes und aktives Kirchen-Mitglied. Ganz früher „arbeitete“ er als Sternsinger und war Ministrant, später war er als Lektor und Begleiter der Sternsinger-Aktion tätig. Heute arbeitet er nach wie vor aktiv mit, als Aushilfs-Mesner und Redakteur des Pfarrbriefes (Victor – schreib da ja nicht über Ammoniten!)

Abbildung 4:  Victor (rechts) 1975 als Sternsinger in Neusäss. Fotoautor unbekannt.

Neben Beruf, Kirche, Ammoniten gibt es dann noch seine literarische Tätigkeit – er schrieb und schreibt Gedichte und Kurzgeschichten und war schon zu Gymnasial- und Studienzeit in literarischen Zirkeln integriert. Und er beschäftigt sich - jetzt seine eigenen Worte – mit „(ja, es tut weh....) Strategie-Computerspielen („Age of Empires“), sowie (ja, es tut noch viel mehr weh...) mithelfend bei der Öffentlichkeits-Arbeit der CSU Schwabach.“ Au.

Im Jahre 1976 entdeckte Victor im Bereich des Weilers Esselberg (Gemeinde Greding; Südliche Frankenalb) in Bauaushub Steine aus einer ganz besonderen Schicht mit hochinteressanter Fossilführung: Bankkalke des basalen Weißjura gamma (untere Hpselocyclum-Zone). Die Fauna enthielt viele der an sich in Sammlungen bis dahin seltenen Cymaceraten, eine Gattung der Ochetoceratinae. Die geringe Zahl der Sammlungsbelege dieser „Wellenhörner“ (nach dem wellig geschwungenen Kiel) resultiert daher, dass die Cymaceraten offenbar eine sehr geringe Vertikal-Verbreitung haben und zudem in einer recht harten Bank stecken. Und sie fallen nicht sehr auf – sie sind klein und unscheinbar.

Zwischen 1976 und 1984 fuhren die Schlampps immer wieder dorthin und erarbeiteten ein sehr umfangreiches Fossilmaterial, das die Grundlage der späteren Bearbeitung der Cymaceraten (1991) durch Gerhard Schairer und Victor Schlampp bildete.

In jungen Jahren entwickelte Victor eine gewisse Fülligkeit, was ihn zum Spott seiner Mitschüler machte. Das machte ihn tatsächlich zu „einem treuen Abnehmer von Diätpillen“ und Teilnehmer an Weight-Watcher-Programmen. Auslöser war der Zuruf eines Mannschafts-Mitgliedes beim Fußball-Spielen an einen anderen Mitspieler gewesen: „Gib den Ball doch an den Fettsack ab!“ Von nun an arbeitete Victor mit eiserner Disziplin daran, seine überflüssigen Pfunde abzubauen. Was ihm in der Tat gelang – heute sieht er aus wie eine Hungerharke.

Abbildungen 5 und 6:  Links ein Bild vom „Moppel“ - so sah Victor im Kindes-Alter aus und er wurde dann noch moppliger (Fotoautor unbekannt). Das große Bild stammt aus dem Jahre 1993. Unser Bernhard daneben ist ja überhaupt nicht dick, aber gegen den dürren Victor wirkt er beleibt, na ja, aber jedenfalls nicht spillerig. Foto A.E.R.

In Derching unweit von Victors Wohnort existierte und existiert noch heute eine Ziegelei-Grube. Hier konnte man Kieselholz (bestens geeignet als Aquarium-Ausstattung...), ganz wunderbare miozäne Säugetier-Fossilien und manchmal in Tonmergel-Linsen auch Blätter finden. Victor fuhr erstmals Ende der siebziger Jahre hin, danach immer wieder mal. Er trug vor allem eine Kollektion meist scheußlicher Kieselhölzer zusammen. Warum sammelte er keine Elefanten- und Nashorn-Zähne!

Abbildung 7:  Das erste fossile Blatt Victors. Es stammt aus der Derchinger Grube und wurde von Schlampps post mortem erstochen: Als Spaltwerkzeug für die Tonmergel-Platten und –Brocken verwendeten die Schlampps damals nämlich scharfe Stemmeisen, die natürlich tief eindrangen und enthaltene Blattfossilien schädigten – siehe Abbildung. Blatt maximal 7,5 Zentimeter. Foto Victor Schlampp.

Etwa ab 1982 kamen dann neben den Weißjura-Fundstellen bei Greding usw. weitere Lokalitäten mit guten Fossilien-Sammelmöglichkeiten dazu. Ich nenne hier Mistelgau mit den begeisternden verkiesten Ammoniten-Faunen des oberen Schwarzjura und unteren Braunjura, die großartigen Ammoniten-Faunen des Steinbruches in Hartmannshof (Weißjura gamma „vom Feinsten“) oder auch die ergiebige Fundstelle miozäner Blätterfloren von Pfaffenzell unweit Friedberg. Und auch in den Schichten des „Treuchtlinger Marmors“ in der Erkertshofener Gegend wurde seinerzeit viel gesammelt. Victor führte die Steinbrecher-Bezeichnung einer bestimmten Bank des Profils in die Sammler-Sprache ein: „R-Bank“.

Abstecher auf die Schwäbische Alb führten ihn nach Geisingen und auf den Plettenberg usw. – er versuchte Kenntnisse und Material zu sammeln, bevorzugt – die Richtung war jetzt schon vorgeben - über und aus dem Weißjura. Ausreißer waren in diesem Sinne die Grabungen an der Autobahn-Trasse Gruibingen, wo die Schlampps unzählige verkieste Ammoniten aus dem Braunjura zeta sammelten, hell silberglänzend – wunderschön! Und alle zerfallgefährdet! Victor füllte seine Fundstücke kurzerhand in große Einweck-Gläser, goss Aceton darüber und, voila , jetzt kann nichts mehr passieren (jedenfalls nicht, solange die Ammoniten im Aceton "eingeweckt" bleiben).

Auch musikalisch ist Victor sehr begabt. Seit vielen Jahren spielt er auf dem Keyboard, „träumt“ auf den Tasten, komponiert und – erfreulicherweise – konserviert. Das Spektrum seiner Musik beginnt bei barocken Nachempfindungen und endet bei Michel Jarre. Wir warten auf die „Oxfordian Rhapsody“ oder vielleicht „Sutnerias Wiegenlied“!

Victor: „Ich habe auch eigene Kompositionen mit viel Leidenschaft und wenig Erfolg zu Gehör gebracht. Meinen Klavierlehrern wäre es lieber gewesen, ich hätte stattdessen Noten lesen gelernt. Die eigentlich nicht einmal schlechte Wiedergabe des im Dreiviertel-Takt stehenden Scherzos einer Beethoven-Sonate im Vierviertel-Takt hatte gegen 1985 meinem letzten Klavierdozenten zum Aufgeben veranlasst.“

Abbildungen 8 bis 10:  Victor 1983 am Piano im Rahmen eines Musikabends im Friedberger Gymnasium (Fotoautor unbekannt). Eingeblendet Bilder von einem Konzert im Richterschen Garten im Juli 1996. Fotos A.E.R.

1984 folgte dann die Teilnahme am „Jugend-forscht“-Wettbewerb. Victor errang mit dem hochinteressanten Thema „Cymaceras guembeli und Cymaceras bidentosum – ein dimorphes Paar“ einen Sieg erst auf Landes- und dann auf Bundes-Ebene: Platz 2 im Bundesentscheid! Alle Sieger wurden sowohl vom Kanzler – damals Helmut Kohl – wie auch vom Präsidenten Carl Karstens empfangen. Victors Worte hierzu: „Leider hatte der Bundespräsident nur wenige Minuten Zeit für uns, sonst hätte ich ihn zum Fossiliensammeln eingeladen.“

Abbildung 11: Victors Präsentation seiner Jugend-forscht-Arbeit. Fotoautor unbekannt.

Abbildung 12:  Die Bundessieger Auge in Auge mit dem Bundespräsidenten. Und Victor ist nahe daran, seine Einladung zum gemeinsamen Sammeln auszusprechen. Fotoautor unbekannt.

Victor schreibt: „Andreas Richter [Richter saß in der Jury beim Bayern-Entscheid] und Dr. Gerhard Schairer sei Dank! 1984 erreichte ich mit meiner geowissenschaftlichen Arbeit über ein dimorphes Cymaceras-Paar und deren Hilfe bei „Jugend forscht“ den 2. Platz im Bundesentscheid. Alle Wege für ein fruchtbares Paläontologie-Studium wären mir damals offen gestanden. Und dann nach Diplom und Doktorarbeit endlich viel Zeit in der Arbeitslosigkeit zum Sammeln, Sinnieren und Selbstzweifeln...“.

Im glorreichen Jahr 1985 bestand Victor die Reifeprüfung und erhielt das entsprechende Zeugnis. Über die Schuljahre davor wollen wir jetzt nicht sprechen, aber so viel sei gesagt: Mathematik wie auch Latein waren nicht seine Stärke. Na ja, für die Fossilnamen reicht es locker.

Abbildung 13:  Abitur geschafft! 1985 konnte Victor sein Abiturzeugnis entgegen nehmen. Fotoautor unbekannt.

Nach Aussage Victors war er damals fest entschlossen, Deutschland (oder wenigstens Bayern oder zumindest Wulfertshausen) gegen die Russen zu verteidigen, notfalls im Alleingang. „Zum Glück wussten die Russen nicht, dass unsere Fernmeldeanlagen aus den Pioniertagen der Rundfunk-Übertragung bei Regen nicht zuverlässig funktionierten.“ Wirklicher Hauptgrund für die Tätigkeit als Bundeswehrler war die Überzeugung, dass der Frankenjura möglicherweise gegen extreme Weißjura-Ammoniten-Sammler verteidigt werden musste. Was ja in der Tat mittlerweile eingetroffen ist.

Abbildung 14: Victor bei der Gelöbnisrede im Jahre 1986 bei der Bundeswehr in Murnau. Fotoautor unbekannt.

 

Abbildungen 15 bis 19:  Victor beim Öffnen einer Flasche Wein. Und man sollte nicht glauben, wie dumm man sich da anstellen kann! Er schaffte es nicht, die Flasche zu entkorken. Erst als wir ihm sagten, dass...

Abbildungen 20 und 21:  ...der Korkenzieher ein Linksdreher ist, einer der gemeinen Richter-Scherze, schaffte er es. In Rekordzeit! Fotos A.E.R.

Zwischen 1987 und 1993 studierte Victor Diplom-Journalistik an der Katholischen Hochschule Eichstätt (heute Eichstätt-Ingolstadt). Er schloss das Studium erfolgreich ab und arbeitet jetzt als Redakteur.

Abbildungen 22 und 23:  Victor nachsinnend und beim Anwenden der "Erdmann'schen Brille". Fotos A.E.R.

Ein weiterer Sammlungskomplex wurde in den achtziger und neunziger Jahren zusammen getragen: Ammoniten-Faunen samt Beifauna aus den Dickbankfazies des Weißjura gamma/delta, der „Treuchtlinger Marmor“. Oft waren die Schlampps dort und klopften in der R-Bank und anderen Schichten. Meine kleine Arbeit im Mineralien-Magazin war Anregung gewesen [Andreas E. Richter (1980): Sammeln im Treuchtlinger Marmor - Fossilien des Oberen Jura. Mineralien-Magazin, 1/1980].

Abbildung 24:  Eine Progeronia aus dem obersten Weißjura gamma 3 von Erkertshofen. Den Ammoniten fand Mutter Schlampp in den 80er Jahren an einem unfreundlich kalten Sammeltag im Winter. Überraschenderweise war der Ammonit auch in den Innenwindungen relativ gut erhalten. Durchmesser etwa 15 Zentimeter. Foto Victor Schlampp.

Abbildung 25:  Der Block muss mit - das sitzt ein riesiges Taramelliceras drin! Foto A.E.R.

In diese Jahre fiel auch eine recht intensive Sammel-Epoche im Weißjura gamma des Steinbruches in Hartmannshof. Der Abbau der Ammoniten führenden Schichten erbrachte eine reiche und gut erhaltene Fauna, mit zahlreichen Besonderheiten. Die Schlampps hatten eine Genehmigung vom Steinbruch-Besitzer, der ansonsten keine Begehungs-Erlaubnis erteilte.

Abbildung 26:  Einer von Hunderten: Orthosphinctes aus dem basalen Weißjura gamma 1 von Hartmannshof. Durchmesser ca. 12,5 Zentimeter. Foto Victor Schlampp.

Kurzfristig waren im Hartmannshofer Steinbruch bei Erweiterungs-Arbeiten auch die Schichten des oberen Mitteljura erschlossen. Die oolithischen Kalkbänke enthielten eine hochinteressante Ammoniten-Fauna. Die Gehäuse lagen sogar in Schalenerhaltung vor. Victor konnte eine ganze Reihe spektakulärer Stücke sammeln. Für die Präparation dieser Stücke verwendete er schon Standstrahl-Technik – mittlerweile verfügte er über eine entsprechende Anlage.

Abbildung 27:  Ein hervorragend erhaltenes Elatmites-Gehäuse mit perfekt überlieferter Apophyse. Unterer Braunjura zeta (Callov) von Hartmannshof. Foto Victor Schlampp.

Abbildungen 28 bis 30:  Ist er nicht ein hübscher Bursche?

Abbildung 31 und 32:  Dr. Jekyll & Mr. Hyde...

Dann kam eine Sammlungs-Bereicherung aus ganz anderen Schichten. Als der Europa-Kanal gebaut wurde, waren bei Sulzkirchen (Oberpfalz) die teils sehr fossilreichen Schichten des Schwarzjura delta (Unterjura; Oberpliensbach) großflächig erschlossen. Es gab riesige Amaltheen im Schwarzjura delta, und in den höheren Bereichen wunderschöne Pleuroceraten, teils in Schalen-Erhaltung. Wenn die Fundsituation besonders gut war und Victor arbeitstechnisch unabkömmlich war – na, kein Problem – dann fuhr Wuschel und sammelte. Aufmerksam wurde Victor auf die Fundstellen durch einen Beitrag von mir in „Fossilien“ (Andreas E. Richter (1987): Fundstellenhinweis: Europakanal südlich Neumarkt/Opf. Fossilien, 1/1987. Korb.).

Auch der Schwarzjura gamma war dort interessant; die Ammoniten waren wohl sehr spärlich, aber es gab z.B. recht häufig die großen Gryphaeen der Art Grypaea cymbium.

Abbildungen 33 und 34:  Ein großer Amaltheus aus der Margaritatus-Zone von Sulzkirchen. Die erhaltenen Innenwindungen waren eher die Ausnahme, aber die Gehäuse hatten alle eine stromatolithischen Panzer, was auch interessante Schliff-Präparate möglich machte. Durchmesser ca. 16 Zentimeter. Eingeblendet ein Pleuroceras solare. Das Gehäuse ist massiv verkiest. Durchmesser etwa 6,5 Zentimeter.

Abbildung 35:  Ein Vitrinen-Fach mit Kanal-Fossilien; bemerkenswert ein mehrfach gegabeltes Holz, übrigens mit interessanter Aufsammlungs-Geschichte – gefunden bei zwei verschiedenen Begehungen.
Foto A.E.R.

Abbildung 36:  Börsentreff bei Richters am München-Freitag. Foto A.E.R.

Abbildung 37:  Früher war Victor öfters auf Börsen wie hier im Jahre 2003 auf der Petrefakta. Mittlerweile meidet er solche Veranstaltungen. Foto Walther F. Zenske.

Abbildung 38 bis 40:  Bei der Einweihung einer Präparations-Werkstatt des "Frankenfossils". Links oben - Sigi hat schon "Drei im Weckla", Victor noch nicht - er ist verunsichert! Unten: Uber jetzt schlägt er voll zu - gleich zwei Weckla werden hinein geschoben. Rechts: Jetzt ist er glücklich, zufrieden und friedlich.
Fotos A.E.R.

Etwa ab 1983 besuchte Victor immer wieder und insgesamt recht häufig den berühmten Steinbruch in Sengenthal/Winnberg. Er sammelt hier vor allem im Braunjura delta, in den Garantianen- und Parkinsonien-Schichten, aber auch im Weißjura alpha. Auch hier trug er eine bewunderungswürdige Sammlung zusammen.

Ich denke an ein nettes Erlebnis zurück, vor endlos vielen Jahren. Mama Schlampp hatte in der senkrechten Wand, im Roten, also im Parkinsoni-Oolith, die Rundung eines großen Ammoniten entdeckt. Sie kam zu mir: „Herr Richter, Herr Richter, ich hab da einen großen Ammoniten gefunden, aber wenn ich das Victor sage, muss ich ihn rausarbeiten, und das schaffe ich nicht! Ich schenk Ihnen das Stück!“ Ich dankte ganz artig, nahm schweres Werkzeug und arbeitete das Stück mühsam frei: Meine schönste und größte Parkinsonia, 25 Zentimeter, mit Mundsaum und einer grandiosen Farbe!!! (siehe hierzu Fußnote).

Abbildung 41 und 43:  Schwere Arbeit in Sengenthal. Damals stand die rote Bank noch auf der Fläche an... Rechts zeigt Victor Kleinfunde aus kriechender Aufsammlung. Fotos A.E.R.

Victor trug jedenfalls eine sehr beachtenswerte Sengenthal-Sammlung zusammen, er investierte viel Zeit, lernte so nach und nach auch die notwendigen Präparations-Techniken, sehr stark verbessert durch die Einführung von Druckluft-Sticheln und später der Sandstrahl-Technik.

Abbildung 43:  Eine von Victors ersten Parkinsonien aus dem Braunjura delta von Sengenthal (um 1983). Für die wenig schonende "Präparation" verwendete er damals Messing- und Stahlbürsten. Auch ohne Vergrößerung sind die unvermeidlichen Kratzer in der Schale zu sehen. Aber trotzdem – ein eindrucksvolles Stück! Durchmesser ca. 10 Zentimeter. Foto Victor Schlampp.

Abbildungen 44 und 45:  "Der doppelte Victor" - bei den Fossilien-Seminaren war er vielfältig tätig und vermittelte in einer Reihe von Vorträgen Wissen über die Jura-Ammoniten. Fotos A.E.R.

Als in Pfaffenzell nicht weit von Victors Wohnort über einen längeren Zeitraum hinweg in einer Sandgrube eine Tonmergel-Linse mit reicher Blätterflora zugänglich geworden war, konnte man Victor nicht bremsen. Er sammelte mit Eifer und Begabung eine höchst interessante und wohl recht umfassende Flora. Da er aber damals schon eine Neigung zu den Ammoniten hatte und mittlerweile ein dringendes Platzproblem bestand – zig Kisten Blätterfossilien standen den Ammoniten im Weg - und auch weil Victor einsah, dass seine Sammlung dort besser aufgehoben sein wird, verkaufte er die Kollektion nach München an die Bayerische Staatssammlung für Paläontologie und historische Geologie.

Abbildungen 46 und 47:  Die Freunde Victor und Sepp Rütsche sitzen gemütlich und schauen zu... Auf dem rechten Bild sieht man Victor einen Karton voller schwerer Steine aus dem Steinbruch zum Bus tragen - hier muss fossilreicher Jura anstehen, mit Ammoniten! Fotos A.E.R.

Um auch so etwas mal zu erleben, fuhr Victor 1990 bei einer Richter-Reisen-Exkursion mit, nach Westfrankreich. Wir hatten schöne Tage. Wir erlebten vielerlei in diesen paar Tagen, und als humoristische Erinnerung bewahre ich die Geschichte vom „Weißjura-Pickel“ auf.

Hier also die Geschichte vom Weißjura-Pickel. Victor sammelte bei dieser Exkursion recht eifrig im Jura. Das war hier vor allem Callov (oberer Mitteljura) und Oxford, also unterer Oberjura, der allerdings nur als Feld-Ausstriche zugänglich war – aufsammeln, nicht klopfen. Vollkommen uninteressiert aber war er an Kreide und Tertiär, zumal es hier keinerlei Ammoniten gab. Da war er dann wohlwollender Zuschauer und freute sich daran, dass die anderen schöne Dinge fanden.

Jedenfalls, wir standen mit dem Reisebus in einer großen Sandgrube bei Doué-la-Fontaine und suchten nach Seeigeln, den „Sanddollars“, Scutella faujasi. Victor erholte sich am Rand der Grube von vorherigen Callov-Klopfereien. Wir entdeckten eine gute Schicht im Grubenboden. Allerdings steckten die Seeigel unter plattigen eingekieselten Sandschichten, die man hochwuchten musste. Ich holte einen Pickel aus dem Bus – irgend einen – und machte mich an die Arbeit.

Und plötzlich stand Victor neben mir und verlangte aufgeregt seinen Pickel zurück, sofort: „Das ist ein Weißjura-Pickel!“ Für triviale Dinge wie Tertiär-Fossilien durfte der Pickel nicht eingesetzt werden. In der Tat war es wirklich ein sehr schöner Pickel. Allerdings hatte Victor vergessen gehabt, „Malm“ auf den Stiel zu schreiben. Jetzt wusste man es.

Abbildung 48 bis 52:  Auch Victor ist mal müde... Die oberen Bilder zeigen ihn bei der Busfahrt in Westfrankreich, die beiden unteren bei einem Schläfchen im Biergarten der "Alten Schule" in Solnhofen.
Fotos A.E.R.

Abbildungen 53 bis 56:  Porträts aus den Jahren 1989 und 1995. Wir haben hier folgende physiognomische Aspekte: Skeptisch, freundlich, ein wenig biestig und schließlich nachdenklich. Fotos A.E.R.

Die Victorsche Sammlung war im Elternhaus im Keller untergebracht, in mehreren Ausstellungs-Räumen, präsentiert in verschiedensten Vitrinen, Regalen, Schränken. Ich zeige hier einige Bilder, die 1990 anlässlich der Ausarbeitung eines Sammler-Porträts über Victor gemacht wurden. Angefügt muss noch werden, dass die Eltern einen großen Teil der Räumlichkeiten außerhalb der Wohnetage für Victor zur Verfügung gestellt hatten. Im Wohnhaus der Eltern war also der Speicher voller Fossilien, ein Teil des Kellers und eine große Doppelgarage. Begonnen mit der Auswertung und Aussortierung der immensen Fossilien-Menge hatte er schon vor dem Umzug in ein eigenes Haus. Mittlerweile ist das Rohmaterial schon deutlich reduziert, die Sammlung wird dafür größer, die ganze Sache übersichtlicher.

Abbildung 57:  Ein perfekt präpariertes Cymaceras guembeli aus dem basalen Weißjura gamma 2 von Mantlach bei Titting, eines der schönsten Exemplare dieser Art in Victors Sammlung. Damals hatten die Schlampps vom Grundbesitzer die Erlaubnis erhalten, dessen Acker umzugraben, um an die Schicht mit den berühmten Wellenhörnern zu kommen. Die hervorragende Präparation dieses Gehäuses führte Dr. Helmut Tischlinger durch. Durchmesser etwa 3,5 Zentimeter. Foto Victor Schlampp.

Abbildung 58:  Victors Sammlung im Keller des Elternhauses. Foto A.E.R.

Abbildung 59:  Wunderbare Ammoniten, wohin das Auge blickt! Foto A.E.R.

Abbildung 60:  Aber nicht nur Schau-Vitrinen gibt es - die kleinen Stücke sind in einer kaum übersehbaren Anzahl von Schubladen untergebracht. Foto A.E.R.

Zu den Mitarbeitern der Bayerischen Staatssammlung hatte er immer ein gutes Verhältnis und mit Dr. Gerhard Schairer entwickelte sich ein freundschaftliches Verhältnis. Victor konnte um Rat fragen, überließ Schairer dann auch Material, teils in großen Komplexen, und Schairer publizierte darüber, mehrmals auch in Gemeinschaft mit Victor – worüber wohl? Weißjura-Ammoniten!

Abbildung 61:  Die beiden Schairer-Schlampp-Arbeiten von 1991 und 2003.

In der ersten gemeinsamen Arbeit beschrieb das Autorenpaar Schairer & Schlampp – das war 1991 – die Cymaceraten von Esselberg. Dies war die erste zusammenfassende Publikation über Cymaceraten, ermöglicht durch die intensiven Aufsammlungen Victors in Esselberg und die dadurch zusammen getragene Materialmenge. Und da eine neue Art erkannt wurde, benannten die Autoren sie nach Victors Mutter Franziska: Cymaceras franziskae. „Derivatio nominis: Zu Ehren von Frau Franziska Schlampp, Friedberg, die es mit unermüdlichem Einsatz ermöglichte, die Fauna von Esselberg zu bergen.“

Abbildung 62:  Franziska Schlampp, geehrt mit einem nach ihr benannten Ammoniten: Cymaceras franziskae. Petrefakta 2005. Foto Walther F. Zenske.

Abbildungen 63 und 64: Links oben die Original-Abbildungen aus der Schairer-Schlamppschen Arbeit über die Cymaceraten (Holotypus in drei Ansichten. Unten eingeblendet der Original-Abguss des Holotyps: Cymaceras franziskae SCHAIRER & SCHLAMPP, 1991 (Fotos Victor Schlampp). Oberer Weißjura gamma 1; Deponie bei Esselberg nahe Greding. Durchmesser etwa 3 Zentimeter.

In einer zweiten gemeinsamen Arbeit errichteten Schairer und Schlampp die neue Ammoniten-Gattung „Graefenbergites“: Graefenbergites n. gen. [M, m], SCHAIRER & SCHLAMPP 2003. Typspecies: Graefenbergites idoceroides (DORN, 1930). „Derivatio nominis: Nach der Stadt Gräfenberg, in deren Nähe der Fundort gelegen ist. Diagnose: Evolute Makrokonche und Mikrokonche mit Subnebrodites-ähnlicher Berippung.“ [ G. Schairer & V. Schlampp (2003): Ammoniten aus dem Ober-Oxfordium von Gräfenberg/Ofr. (Bimammatum-Zone, Hypselum-Subzone, semimammatum-Horizont). Zitteliana, A 43, S. 17 – 43, 2 Abb., 9 Taf. München.]. Die hier bearbeitete Fauna stammte aus dem Deuerlein-Steinbruch in Gräfenberg, wo Victor über viele Jahre hinweg gesammelt hatte. Die damals dort erschlossenen Schichten des unteren Weißjura sind in Franken leider nur ganz selten offen. Derzeit existieren keinerlei Sammel-Möglichkeiten in diesen so interessanten Schichten, und es besteht leider auch keine Hoffnung, dass die Abbauarbeiten im Deuerlein-Steinbruch wieder so tief hinab reichen werden.

Abbildung 65:  Graefenbergites idoceroides (DORN, 1930); Oberjura; Oxford (Weißjura alpha 3; Bimammatum-Zone, Hypselum-Subzone, Semimammatum-Horizont); Deuerlein-Steinbruch, Gräfenberg/Oberfranken. Ungewöhnlich großes mit Mundsaum erhaltenes Gehäuse (Durchmesser knapp 17 cm). Präparation Stefan Selzer; ex Kollektion Fritz Lang. Inventar-Nummer 3600 in Sammlung Schlampp.
Diese Formen treten im unteren Weißjura alpha 3 auf und vermitteln morphologisch zwischen den späten Passendorferien und den frühen Nebroditen. Foto Victor Schlampp.

Abbildungen 66 bis 72:  Die klassische Einführung vor der Gräfenberg-Begehung (Text zu den oberen drei Bildern: "Weiß er jetzt endlich, wohin?"). Fotos A.E.R.

Heutzutage schätzt und liebt Victor „seinen“ Weißjura-Steinbruch in Gräfenberg, den Endress-Steinbruch. Er sammelt mittlerweile nahezu ausschließlich hier. Erschlossen sind die Schichten des mittleren Weißjura, mit einer teils ungeheuer reichen und teils auch höchst interessanten und überraschenden Ammoniten-Führung. Bestens bekannt in Sammler-Kreisen sind die „Grünlinge“ von hier, glaukonitisch eingefärbte Ammoniten aus einer bestimmten Bank (gemeinerweise „Touristen-Bank“ genannt) in der Schichtfolge. Für die Bankfolge im Steinbruch entwickelte Victor ein eigenes Bezeichnungs-System, um eine übersichtliche Ordnung zu schaffen (siehe diverse Publikationen in Leitfossil.de).

Abbildung 73:  "Und hier liegt die Grenze zwischen dieser und jener Zone!" Foto A.E.R.

Abbildung 74:  Donnerwetter - ein riesiger Pseudaganites! Foto A.E.R.

Abbildung 75:  Und jetzt die Einführung im Profil. Wer aufpasst, kann eine Menge lernen. Foto A.E.R.

Victor hat mittlerweile eine umfassende Sammlung aus dem Endress-Steinbruch zusammen getragen, mit einer enormen Stückzahl. Er untersucht, vergleicht und wertet seine Sammlungsstücke aus und trägt auf diese Weise sehr zur Kenntnis der Ammoniten des mittleren Weißjura bei. Vermutlich werden die Aufsammlungen irgendwann zu einer umfassenden Publikation über Bankfolge und Fauna dieser Schichten führen.

Abbildungen 76 bis 79:  Was hat er denn? Der Bub wütet wie ein Berserker! Ah ja, zwei schöne Brachiopoden. Fotos Walther F. Zenske.

Abbildungen 80 bis 82:  Die schöne Steinbruchwand in Gräfenberg. Eingeblendet Präsentation und
Abbildung eines ganz besonderen Fundes, eines Sphenodus-Zahnes - nicht gerade häufig hier im Weißjura gamma. Fotos A.E.R.

Abbildungen 83 und 84:  Und mittags ins Gasthaus im Lillachtal. Victor isst (momentan) einen Salat und schaut sehr skeptisch auf Richters Schäufele. Der Ammonit hingegen gefällt ihm. Fotos Gabo & A.E.R.

Abbildung 85:  "Ein Super-Ammonit - kann ich den haben?" Foto A.E.R.

Abbildungen 86 und 87:  Aber selbst gefunden ist immer besser! Hier zeigt Victor sehr stolz eine riesige Bathrotomaria, gefunden in zwei Teilen und auf dem eingeblendeten Bild im fertig präparierten Zustand gezeigt. Großes Foto A.E.R. eingeblendetes Foto Victor Schlampp.

Abbildung 88 bis 92:  Im Steinbruch: Mit Vorschlaghammer, Sammelkiste und Schubkarren. Oben eine Ardescia aus der "Touri-Bank". Fotos A.E.R.

Abbildung 93:  Die beiden "Gräfenberger" Victor und Jürgen Schwarz im "Lillachtal". Foto A. E.R.

Abbildungen 94 und 95:  Victor beim Vortrag, Die Referate über den Weißjura allgemein oder über den Gräfenberger Steinbuch sind sehr informativ und dabei kurzweilig. Sie werden von den Zuhörern sehr geschätzt. Fotos A.E.R.

Dass der Steinbruch seit einigen Jahren den Sammlern nach Erledigung der notwendigen Formalitäten und gegen Entrichtung einer formellen Gebühr offen steht zum Sammeln, verdanken wir Victor, der ein sehr gutes Verhältnis zum Steinbruch-Besitzer Endress hat.

Abbildungen 96 und 97:  Victor mit seinem ausgezeichneten Buch über die "Malm-Ammoniten". Fotos A.E.R.

Seine Sammeltätigkeit & Sammlung nutzte Victor als Basis vieler Veröffentlichungen. Er schrieb im „Mineralien-Magazin“, im „Aufschluss“, in „Fossilien“ und dann auch in den Online-Medien „Leitfossil.de“ und „Steinkern“ und er publizierte mit Gerhard Schairer. Die Krönung seiner bisherigen Publikationen ist sein berühmtes Buch „Malm-Ammoniten – Ein Bestimmungsatlas“ aus dem Jahre 1991.

Mit seinen Arbeiten bereicherte er die Kenntnisse der Leser und ganz speziell der interessierten Sammler, er gab Anregungen und Hinweise, half bei der Bestimmung und mit Präparations-Tipps. Und er war auch bereit zu Führung und Exkursionsbegleitung. Mir half er vielfach mit Führungen in Gräfenberg und auch im Treuchtlinger Marmor, und er war mehrfach Dozent bei unseren Präparations-Seminaren in Berching. (1989, 1991). Seine abendlichen Vorträge bei den Exkursionen waren außerordentlich beliebt – zwar verstanden die Zuhörer sicherlich manchmal nur einen Teil des Gebotenen, aber Victors Vortragsstil, begeistert, lebhaft, anschaulich – überzeugte und beeindruckte.

Abbildungen 98 bis 100:  Die derzeit letzten meiner Bilder von Victor. Sie zeigen ihn bei der diesjährigen Begehung des Drügendorfer Steinbruches. Fotos Gabo & A.E.R.


Fußnote: April, April, Victor - glaub das nicht – das Teil war leider ein echter Flop...

Text Andreas E. Richter. 41 Seiten, 100 Abbildungen.

 

 



 

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